Mittwoch, 25. Februar 2015

Abenteuer in Australien und die Sicht der Dinge

Und nein, ich wurde nicht komisch angeguckt als ich die
alle alleine gekauft habe, wie kommt ihr nur darauf :D
Ich bin jetzt schon seit über einen Monat hier im wundervollen Australien und ich mag es wirklich richtig gerne hier. Ich dacht’, ich schreib euch mal einen neuen Post, damit ich kein schlechtes Gewissen bekomme, dass ich meine gym session heute „ausversehen“ ausfallen lasse. Das ist irgendwie voll langweilig alleine dahinzugehen und deshalb warte ich jetzt einfach, bis meine brasilianischen Freunde wieder Geld zur Verfügung haben und gemeinsam mit mir dahin gehen. Und ja, sie waren so schlau ihr Geld in der ersten Woche zu verbrasseln und mussten den Rest des Monats ohne Geld leben haha :D
Mein Leben beschrieben in nur einem Bild.
Jedenfalls sitze ich jetzt alleine Zuhause mit ’ner Packung TimTams neben mir und genieße einfach jeden bissen. Am Anfang dachte ich mir, dass das nur normale Kekse sind, aber jetzt bin ich echt süchtig nach denen !! :D

Das mit dem wegsetzen von den Internationals in den Schulpausen habe ich mir vieeeel einfacher vorgestellt, weil die Aussies einfach alle ihre festen Plätze in den Pausen haben und man einfach nur komisch angeguckt wird, wenn man da so durch die Gegend geistert. Ich habe es echt versucht und bin mit einer meiner deutschen Freunden (Franziska<3) zu der Freundesgruppe meiner Gastschwester gegangen, welche auch alle sehr nett sind, aber die haben eben alle schon ihre Freunde und sind nicht interessiert an einer weiteren Freundschaft. Vielleicht braucht es auch einfach nur seine Zeit, schließlich kann man von heute auf morgen nicht gleich mit einer Person befreundet sein. Ich meine, häufig ist es ja auch so, dass man über seine jetzigen besten Freunde sagen kann, dass man sie früher nicht gemocht hat. Also bei mir war das jedenfalls so :D
Das braucht einfach alles seine Zeit sich zu entwickeln. Momentan ist es einfach so, dass ich häufig echt keine Motivation für die Schule habe, ich meine, ich freue mich echt meine Freunde da zu sehen, aber es macht einfach viel mehr Spaß sich mit ihnen außerhalb der Schule zu treffen. Alles in mir ist grade in so einem faul-sein Modus, weil ich genau weiß, dass dieses Jahr keinerlei Bedeutung für meine Noten in Deutschland hat und ich habe echt nur einfache Fächer in der Schule: English, Maths B, Furnishing (Tischlern), Sports & Recreation (sooo langweilig), Outdoor Recreation *-* und Physical Education.
Das blöde an der 11. Klasse ist, dass man überall Theorie hat, vor allem in Sport und das ist einfach so unendlich langweilig, wenn man 1h und 10min auf einem Plastikstuhl sitzt (vorne in der ersten Reihe, weil der Lehrer einen Sitzplan gemacht hat -.-) und einfach nur dem Lehrer zuhören muss. Ich hab mir die Schule hier mehr Naturverbunden und praxisorientierter vorgestellt.

Marina, eine meiner bras. Freunde <3
In Furnishing und Outdoor Recreation sind 2 bzw. 3 meiner brasilianischen Freunde und ich die einzigen Mädchen und das sind auch meine Lieblingsfächer. Da ist man einfach nur am werkeln bzw. schwimmen und kann mit seinen ganzen Freunden reden und das macht einfach so viel Spaß. Anfangs dachte ich, dass es besser ist die einzige International in einem Kurs zu sein, aber im Moment ist das noch nicht so. In PE bin ich die einzige International und das ist einfach nur langweilig. Ich wünschte ich hätte Sports and Recreation, was auch echt langweilig ist und PE in etwas anderes gewechselt, aber ich habe mir eben immer gesagt, dass das bestimmt einfach nur besser wird, aber jetzt bereue ich es einfach nur, weil man irgendwie nach dem 8. Tag seine Fächer nicht mehr um wählen kann :D 

Was kann ich euch noch erzählen, lasst mich mal in meinem Gehirn Blättern. Achja!
Also ihr wisst ja sicherlich, dass das Wasser, was durch die Wellen an den Strand gespült wird, auch irgendwo wieder zurück ins offene mehr gehen muss und das nennt sich ein „Rip“. Super gefährlich und man möchte nicht darein geraten, weil man sonst schnurstracks ins offene Meer getragen wird.
Ganz brav bin ich mit ein paar von meinen Freunden an den Strand gegangen und wir sind, wie es sich gehört, zwischen den Flaggen schwimmen gegangen. Glücklich und übermotiviert wie war waren, springen durch die Wellen, schubsen uns gegenseitig und haben einfach nur Spaß.
Fotos in fremder Leute Sandburgen machen :D
 Mit der Zeit gelangen wir immer tiefer und tiefer in das Wasser und ehe wir uns versehen sind wir plötzlich im Bereich neben der von Liefesavern überwachten Flaggen. „Ach, macht nichts“, dachten wir uns, „schwimmen wir einfach zurück!“ Dann versuchen wir zu schwimmen und zu schwimmen und kommen einfach nicht voran, die Lifesaver am Strand haben sich schon versammelt und mit Fingern auf uns gezeigt. Ich dachte, das war’s jetzt mit mir, weil plötzlich so viele Wellen kamen. Aber ein anderer Internationals hat uns daraus gerettet, wie weiß ich auch nicht, aber auf jedenfall waren wir dann in Sicherheit und ich habe jetzt echt großen Respekt vor dem weiten, offenen Meer. Knapp 30 Minuten Später waren wir dann wieder in gleichen Rip und alles fing von vorne an.
Als wir aus dem Wasser kamen, haben uns die Lifesaver nur so schräg von der Seite angeguckt. Die dachten sich bestimmt: „ach, immer diese unvorsichtigen, schwachen Internationals“. Aber ich hab’s überlebt, das ich ja die Hauptsache! :D Das, meine Lieben Kinder, war die Geschichte, wie ich fast im Meer ersoffen bin. Zweimal :D

Habe ich euch eigentlich schon von meinen Katzen erzählt? Oh man, die sind echt merkwürdig, das sind keine Katzen :D Ich habe hier eine graue und eine schwarze Katze. Kennt ihr den Film „Drachenzähmen leicht gemacht“? Jedenfalls erinnert mich die schwarze Katze an Ohlezahn, den Drachen.
Jeden Abend nachdem ich mich dusche, setzte ich mich aufs Sofa, er kommt an und isst meine Haare. Ja, ihr habt richtig gehört, er isst meine Haare. Und die andere Katze isst meine Füße. Die sind jetzt übrigens fit geworden durch das ganze Barfuß laufen hier ;)
Uuuund, tagelang hat es in meinem Zimmer nach Katzenpisse gestunken und ich konnte einfach nicht finden, wo es war und es war echt so unerträglich. Hinterher hat sich herausgestellt, dass die Katze mir auf den Teppich gemacht hat. Aber jetzt ist es zum Glück weg und ich kann wieder in aller Ruhe schlafen ;)

Gestern hatte ich mein erstes Maths exam hinter mir und es war nicht so toll. Mathe auf Englisch ist schon anders und mein Lehrer kann irgendwie nicht so gut erklären. Ich weiß nicht, ob es einfach nur daran lag, dass ich nicht so viel gelernt hab, wie ich in Deutschland gelernt hätte oder ob es daran lag, dass ich im Unterricht immer zu müde war und nicht zugehört habe, aber ich war während der Arbeit einfach nur frustriert. Uns wurde nämlich gesagt, dass wir ein C in Mathe bekommen müssen, weil wir sonst ein Problem mit unserem Visum bekommen würde und das hat sich während der ganzen Arbeit in meinen Kopf gefressen.
Normalerweise bin ich nicht so schlecht in Mathe, aber irgendwie war ich an diesem Tag so überfordert und dann haben alle noch gesagt, dass die Arbeit so einfach ist und ich hab mich so unter Druck gesetzt und hab mir die ganze Zeit gedacht: „Du wirst die Mathe Arbeit verhauen und das war’s dann mit Australien.“
Jodi, meine Gastschwester, und ich ;)
All das schwirr mir in meinem Kopf rum und die Aufgaben kamen mir alle so unendlich schwer vor (Textaufgaben über Dreiecke), dass ich irgendwann echt kurz vor dem heulen war. Ich wollte den Mathelehrer eigentlich um Hilfe bitten, dass er mir die Aufgaben erklärt, weil ich es einfach nicht verstanden habe, aber ich wusste, wenn ich jetzt rede, fange ich an zu weinen. Ich hasse dieses Gefühl! Kurz vorm Ende ist der Mathe Lehrer dann zu mir gekommen und hat gesagt, dass ich die ganze Stunde so still gewesen sei und hat mir versucht einen Tipp zu geben, welcher aber kein Tipp war und dann war die Stunde schon vorbei.
Verzweifelt und traurig dachte ich mir „Sei stark!“ und verließ den Raum. Meine Freunde haben mich dann gefragt, was mit mir los ist, weil ich die ganze Zeit Blickkontakt vermieden habe, weil ich nicht anfangen wollte zu weinen und dann war es soweit. Ich wollte eigentlich nicht weinen, aber es ging nicht anders. Ich habe einfach nur gehofft, dass mich nicht so viele gesehen haben, weil ich nicht als „überemotionale Deutsche“ dastehen will, die wegen 'ner Mathearbeit flennt. Zum Glück haben mich meine Freunde dann ein bisschen aufgeheitert und dann ging es wieder.

Ein Auslandsjahr hat nicht nur seine guten Seiten. Auf vielen von meinen Bildern auf den Sozialen Netzwerken die man so hat, sehe ich glücklich aus, und das bin ich auch, aber es sind dann immer so kleine Momente, die einem dann richtig nahe kommen.
Das Buschkind in seiner natürlichen
Umgebung :D
Heimweh hatte ich zum Beispiel nicht so wirklich, weil ich es durch mein Internat gewohnt bin für längere Zeit nicht zu Hause zu sein, aber ich vermisse meine ganzen Mädels auf meinem Internat. Man lernt hier alles schätzen zu lernen und ich habe echt tolle Freunde in Deutschland. Und dann gibt es dann ab und zu doch mal die Momente, an denen man sich fragt, warum man das überhaupt macht. Aber ich bin froh das alles durchzumachen und hoffe, am Ende des Jahres emotional stärker zu sein.


Grüße aus Down Under, eure Helena <3

1 Kommentar:

  1. Hey Helena,
    Ich wollte dir nur mal sagen das dein Blog echt cool ist :)
    Kannst du mir vielleicht sagen wie du den Countdown darauf bekommen hast ?

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