Samstag, 6. Juni 2015

Gemischte Gefühle...

Hey liebe Leute,
Ende diesen Monats ist mein Geburtstag! Aber wieso erzähle ich euch das eigentlich? Ich meine jeder hat Geburtstag und das ist einfach nur ein Tag, an dem man ein Jahr älter wird (um genau zu sein nur einen Tag älter:D)
Aber dieser Geburtstag wird anders, denn er wird einer der traurigsten Tage meines Aufenthaltes hier.
Ein Grund dafür ist, dass ich mit meiner Schule, an dem Tag, mich auf dem Weg zu den australischen Alpen mache und die australischen Skipisten ausprobiere und deshalb 22 Stunden im Bus verbringen darf.
Aber ein weiterer, noch viel bedeutsamer Grund für mich ist, dass mich meine zwei besten Freunde hier in Australien verlassen werden, denn für sie ist leider ihr sechs Monate Aufenthalt in Australien um. Eigentlich fliegen sie nicht an meinem Geburtstag, aber an ihrem Abflugsdatum werde ich dann immer noch auf den australischen Alpen auf der verzweifelten Suche nach Germknödel sein (Ja, ich liebe Germknödel und für mich gehört es beim Skiurlaub einfach dazu, das zu essen).
Was ich bis jetzt in meinem Aufenthalt vor allen dingen gemerkt habe, ist, wie wichtig Freundschaft doch ist. Man kann sich immer auf seine Freunde verlassen und man weiß, dass man nicht alleine auf dieser Welt ist und jemand sich um einen kümmert.
Ich kam zwar mit völlig anderen Vorstellungen nach Australien, dass ich hier sofort die Top-Aussie Freunde finde, was dann ja nicht ganz so geklappt hat, wie ich mir das vorgestellt habe. Aber dafür habe ich zwei wundervolle Freundschaften dazugewonnen und wir werden uns definitiv auch in Deutschland besuchen kommen, auch wenn wir quer durchs ganze Land verteilt wohnen. (Hannover, Köln und Stuttgart).

Unterricht mit Freunden macht auch viel mehr Spaß mit Leuten, die man nicht so gut kennt. Für mich ist normal zur Schule zu gehen ja auch eine neue Sache, da ich die letzten sechs Jahre auf meinem Internat verbracht habe und dort Freundschaften ziemlich schnell entstehen und man ziemlich viel über einander weiß. 

Weit weg von zu Hause zu sein beutetet nicht, dass man sich zu Hundertprozent verändert, man ist trotzdem noch der Mensch, der man ist und findet die gleichen Sachen toll wie die gleichen Sachen doof, man lernt einfach nur Dinge zu akzeptieren wie sie sind. Ich zum Beispiel bin ein großer Fan von Sauberkeit und wenn mein Zimmer unordentlich ist, dann kann ich in meinem Zimmer nicht mehr arbeiten und fühle mich unwohl.
Von zu Hause bin ich beispielsweise gewohnt, dass alles pikobello sauber ist, weil meine Mutter einen kleinen Putzfimmel hat und das finde ich echt super, ich habe das irgendwie nie so wirklich zu schätzen genommen. Und beispielsweise hier in Australien ist mein zu Hause jetzt nicht so pikobello sauber wie zu Hause. Ich hatte zwischendurch mal ein Problem damit, weil ich manchmal echt ein pingeliger Mensch sein kann und ich wünschte das wäre ich nicht und habe das mir aber auch nie ansehen lassen. Und mittlerweile habe ich das einfach akzeptiert. Man lernt das Leben in neuen und anderen perspektiven kennen und das ist auch gut so.
Es wäre doch langweilig, wenn man ins Ausland geht und die Dinge dann genauso wie zu Hause sind
Und ich habe an dieser Stelle auch wieder einen Tipp an zukünftige Austauschschüler: Wenn ihr was mit gleichsprachigen unternimmt, also in meinem Fall den Deutschen, SPRECHT ENGLISCH! Ich weiß, dass das Englisch nicht so perfekt ist, aber es bringt euch wirklich mehr weiter als ständig Deutsch zu sprechen. Man wird dann nicht so verwirrt mit den ganzen Sprachen, weil man sich dann ja nur auf eine Sprache konzentriert. Und außerdem wird das dann auch nicht komisch miteinander zu reden, wenn nicht deutsch-Sprecher mit dabei sind, weil man dann ja schon gewohnt ist miteinander Englisch zu sprechen.

Meine Gastschwester und ich, älteres Bild
Was hier in Australien auch so ein Thema ist, ist Geld. Das sage ich jetzt, weil es vielleicht den ein oder anderen zukünftigen Austauschschüler auch interessieren könnte. Man braucht es hier für viel zu viele Sachen, Bus fahren, Shampoo etc., Schultrips und eigenes Vergnügen (Tim Tams, anderes Essen, Shopping, etc.).  Allein für das Busfahren gebe ich glaube ich um die 20$ die Woche aus, weil ich meinen Schulbus bezahlen muss. Und an dieser Stelle bin ich auch ein bisschen sauer auf die Schule oder wer auch immer dafür verantwortlich ist, denn wir als Internationals sind die Einzigen, die für den Schulbus bezahlen. Alle Australischen Schulkinder haben einen Bus Pass und können somit Gratis den Schulbus nehmen, aber da wir ja keine australische Staatsangehörigkeit haben, können wir das nicht bekommen. Und meiner Meinung nach hätte die Schule etwas organisieren sollen, da sie, meiner Meinung nach, ja auch genug Geld für uns Austauschschüler bekommt. Mittlerweile habe ich mich zwar daran gewöhnt und es akzeptiert den Schulbus zu bezahlen, aber am Anfang war ich damit ziemlich unglücklich.
Und ich finde, dass viele Sachen in Australien auch ziemlich teuer sind und dass man, wenn man nicht den ganzen Tag zu Hause verbringen will, ziemlich oft Geld ausgeben muss. Beispielsweise wenn man zum Beispiel einen Tagestrip irgendwo hin macht, dann muss man irgendwann ja auch mal essen und das kostet dann was. Zwar kann man auch was von zu Hause mitnehmen, aber ich habe bei mir zu Hause nicht so die super Lunchboxen und dann zerquetscht das alles und das Essen ist dann ungenießbar...
Aber das geht vielen Austauschschülern so. Ich weiß auch gar nicht, wo mein ganzes Geld landet und das ist ja das Schlimme. Ich gehe hier viel seltener zum Beispiel shoppen, dafür benutze ich aber viel öfter den Bus und kaufe mir irgendwo was kleines zu Essen. 

Was auch ein Tipp von mir ist, ist, dass man, wenn man ins Ausland geht, früh gehen sollte, so dass man in die 10. Klasse kommt. Zwar hat die Oberstufe viele Vorteile, weil man seine Fächer wählen kann und alles, aber wenn man auf der Suche ist, viele Aussie-mates (Freunde) zu machen, dann sollte man in die 10. gehen, weil man dort viel mehr integriert wird, da diese Austauschschüler noch nicht gewohnt sind. Und das ist das, was mich an meiner Schule auch mit so unglücklich macht. Ich glaube zwar daran, dass Australier so super nett sind, aber ich erlebe da jetzt nicht so viel von.
Aber, wie sagt man immer, man soll die Hoffnung nicht aufgeben.

Zum Thema Gastfamilie kann ich nur sagen, dass ich die eigentlich super gerne habe, aber auch mich manche Sachen dann auch schonmal aufregen und ich dann einfach versuche, mir das nicht anmerken zu lassen, auch wenn das dann nur so Kleinigkeiten sind. Wie bereits gesagt, ich bin eigentlich ein sehr pingeliger Mensch und versuche an mir daran zu arbeiten, aber ich denke, dass das nie so ganz vergehen wird. 
Ich gebe da auch so ungern Beispiele, weil das ja alles im Internet steht und jeder das lesen kann, aber falls es euch interessiert, könnt ihr mich gerne mal darauf anschreiben :)

Was sich an mir eindeutig geändert hat ist, dass ich in Deutschland eigentlich immer hochmotiviert Sport gemacht habe und eigentlich auch echt ziemlich sportlich war und seitdem ich in Australien bin, bin ich
wirklich stinkfaul geworden und das ist voll schrecklich. Das hat dann wohl auch zu meiner Gewichtszunahme beigetragen. Denn ein Vielfraß war ich schon immer, nur dass ich immer was zum ausgleichen hatte :D

Ich habe mir jetzt übrigens ein Surfboard angeschafft, aber genaueres gibt es dazu in meinem nächsten Post ;)

See ya soon xx
Helena